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08.11.
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Ein Bild
Giraffe im Hluhluwe-Umfolozi National Park bei dem Versuch, die Brücke über den Black Umfolozi zu überqueren (Horst)

Freitag, 9. November

Als wir nach einem späten Frühstück losfahren, regnet es immer noch. Auf unserem Weg zum Umfolozi Teil des Nationalparks wird es dann doch etwas heller und gegen 1000 hört der Regen endlich wieder auf. Hier und da ist sogar ein kleiner Fleck blauen Himmels zu sehen, wir können aber leider keinen Sonnenstrahl erhaschen. Wir fahren im Centenary Center vorbei. Hier werden auf interessanten Schautafeln und an Hand gut gemachter Modelle die unterschiedlichen Vorgehensweisen beim Einfangen der Tiere zum Transport in andere Parks erklärt. Im Auditorium läuft leider nur die Hymne von KwaZulu-Natal vor einem blauen Bildschirm. Da nicht zu erfahren ist, wann der nächste Film läuft und da in den eintrittspflichtigen Bomas nur zwei Breitmaulnashörner mit einem Jungen zu besichtigen sind (vor der jährlichen Auktion sind die Bomas wohl rappelvoll), fahren wir weiter.
Die Pisten im Park sind von dem vielen Regen ziemlich aufgeweicht. Einen Hügel komme ich in dem Matsch noch ganz gut hoch, aber die Abfahrt ist eine Schlingerpartie. Dann höre ich ein lautes, quietschendes Geräusch, das von der Vorderachse zu kommen scheint. Ich halte mal an, kann aber nichts entdecken. Beim Weiterfahren wird das Geräusch immer lauter und ich befürchte schon, dass ich mal wieder einen Defekt am Wagen habe. Dann komme ich auf die Idee, mal ein paar Meter zurückzusetzen und schon ist das Geräusch weg. An Nyalas und Impalas herrscht nach wie vor kein Mangel, auch Giraffen, Breitmaulnashörner, Gnus, Kudus, Zebras, Warzenschweine und einen Bateleur sowie eine Herde von etwa 100 Büffeln bekommen wir zu sehen. Auf dem Weg stehen plötzlich vier Breitmaulnashörner, die von links nach rechts queren, aber auf der Pad eine Pause machen. Auch von der anderen Seite kommt ein Auto. Wir müssen die Scheiben zumachen, da die Nashörner von vielen Fliegen begleitet werden. Als wir weiterfahren können, sehen wir, dass der entgegenkommende weisse PKW eine von Fliegen fast schwarze Motorhaube hat.
Auf der Brücke über den Black Umfolozi steht eine Giraffe, die nicht mehr weiss, wohin. Auf der anderen Seite steht ein Auto vor der Brücke und auf dieser Seite stehe ich. Erst als wir beide weit zurückfahren, kann sie sich entschliessen, weiterzugehen. Um 1400 beziehen wir unser Chalet im Mpila Camp. Das ist deutlich komfortabler als der Rondavel vor drei Tagen, mit zwei Schlafzimmern, Bad Toilette, Küche, großem Wohn- und Essbereich und Terrasse. Nur die Aussicht ist nicht ganz so gut wie von den Rondavels, was bei dem miesen Wetter aber egal ist. Es regnet schon wieder, aber es gibt wenigstens ab und an eine trockenen Phase.
Bei unserem abendlichen Grillen lässt sich das Wetter zunächst ganz gut an, aber bevor die Holzkohle durchgeglüht ist, beginnt es schon wieder heftig zu schütten. Ich lege eine Castle Pappe auf den Rost, die ich hin und wieder wenden muss, damit sie nicht verkokelt. Damit bleibt die Glut trocken und wir können Fleisch und Würste doch noch auf meinem Braii brutzeln. Es ist relativ kühl, heute Abend trage ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Jogginghose, Sweatshirt und Socken.