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Ein Bild
Unser Chalet in der Olifants River Lodge in Presidentsrus (Tilo)

Samstag, 7. Juli

Heute morgen gibt es zwei Premieren. Den ersten Tee des Urlaubs, obwohl ich die hunderter Packung Five Roses schon seit Paarl im Auto habe, und die ersten weich gekochten Eier. In der Höhe müssen es für Gero schon acht Minuten sein, er mag das Eiweiß nicht weich. Nach dem Frühstück beginnt er zu packen, schade, dass er schon weg muss. Wir checken nochmal alles durch, dass er auch nichts vergessen hat, und fahren dann zum Sightseeing nach Witbank. Es gibt im Zentrum sehr viele Möbelgeschäfte, alles in allem wirkt die Stadt aber eher arm. Wir fahren noch nach Middelburg rüber, hier sieht es ganz anders aus, breite Straßen, Golfclub und mehr Geschäfte. Das ist offenbar die Stadt der Weißen. Ich probiere mal wieder, ob mein Handy einen Sender empfangen kann und buche mich bei MTN ein. Sofort habe ich zwei SMS, und während ich die erste noch lese, ruft Julia schon an. Sie hat im Garten die Nachricht bekommen, dass ich die SMS empfangen habe und direkt angerufen. Ursel, Timo und Martina werden direkt nach Victoria Falls kommen, ich muss mir also keine Sorgen darüber machen, ob ich genug Diesel habe, um quer durch Simbabwe zu fahren. Es ist schön, mal wieder mit Julia zu sprechen, ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, ohne sie in Urlaub zu sein. Wir fahren wieder in die Lodge, ich beschäftige mich noch ein wenig mit dem Auto und der Ausrüstung, Gero trinkt ein letztes Castle und gegen 1500 fahren wir los Richtung Johannesburg. Es ist weiter, als ich dachte, wir verfahren uns ein letztes Mal und stehen plötzlich vor dem Witbank Dam Resort, die Beschilderung und meine Karte sind beide gleich schlecht. Vor Benoni wird der Verkehr auf der N12 sehr dicht, wir finden den Flughafen aber problemlos. Gero bewahrt mich noch davor, in ein Parkhaus mit 2,20 Meter Durchfahrtshöhe zu fahren, da wären Dachgepäckträger und Dachzelt weg. Pünktlich um 1700 setze ich Gero in der Drop Off Zone der International Arrivals ab, da muss er ein paar Meter laufen. Er ist schnell weg und fliegt jetzt in seinen Geburtstag hinein. Ich fahre zurück zur Olifants River Lodge, trotz der Dunkelheit finde ich es auf Anhieb. Als ich um 1900 ankomme, wasche ich noch ein paar Kleidungsstücke und schere Bart und Kopf. Besonders der Kopf dauert ziemlich lange, die dünnen Haare werden vom Bartschneider nicht richtig gegriffen. Dann koche ich noch ein paar Liter Tee, den ich in leere Wasserflaschen fülle, mit Zitronensaft schmackhaft gemacht.
Geros Abreise ist ein guter Anlass, ein erstes Fazit der Reise zu ziehen. Was ich sicher unterschätzt habe, war die endlose Fahrerei. Das wurde noch verstärkt dadurch, dass Gero keinen internationalen Führerschein hatte und ich immer fahren musste. Außerdem haben die schlechten Straßen in Sambia viel mehr Zeit gekostet, als ich bei der Planung vermutet hätte. Was auf der Karte wie eine gute Asphaltstraße aussah, konnte man manchmal nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Km/h befahren. Da wir die Sonnenfinsternis erreichen mussten, und mit Glück auch erreicht haben, waren die 9000 Kilometer, die wir zusammen gefahren sind, eingeplant. Nicht geplant war, dass ich den Wagen erst nach drei Tagen aus dem Zoll bekommen würde. Dadurch hatten wir zwischendurch längere Aufenthalte um die Ausrüstung zu komplettieren, die nicht geplant waren. Wir haben auch gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich weniger Nationalparks besucht, den Osten Sambias haben wir komplett gestrichen. Trotzdem haben wir in den vier Wochen viel gesehen und uns gut verstanden, auch wenn ich schon mal einen schlechten Tag hatte. Wir waren zu lange auf der Straße und Gero hat mich manchmal mit seinem phlegmatischen Wesen etwas genervt, wenn es darauf ankam, war er aber eine große Stütze. Unangenehm ist, dass der Defender so viel Staub durch die hintere Tür ansaugt. Nach ein paar Stunden Schotterpiste ist alles mit einer Staubschicht bedeckt. Ich hätte besser mehr Kisten mit Deckeln mitgenommen. Was bisher etwas kurz kam, ist das Essen, meist haben wir abends gegrillt und einen Salat dazu gemacht, oft aber auch nur Brot mit Sardinen oder Wurst und Käse gegessen. Was sicher nicht zu kurz kam, ist das Trinken. Ich denke einen Schnitt von etwa sechs Dosen Castle pro Person und Abend haben wir locker hingelegt. Das werde ich in Zukunft etwas reduzieren.