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Ein Bild
Tölpel (Cape Gannet) auf Bird Island bei Lambertsbay (Tilo)

Freitag, 30. November

Ich stehe früh auf. Leider ist es stark bewölkt und windig. Achim kommt auch ziemlich früh raus. Er hat an meinen Geburtstag gedacht und überreicht mir einige Geschenke. Das Weihnachtsgebäck erinnert mich daran, dass das Wetter in Deutschland jetzt noch viel schlechter ist. Wir warten bis 1000, da das Wetter nicht besser wird, bezahlen wir und fahren weiter, an der Küste entlang nach Elandsbay. Das ist ein ziemlich verschlafenes Nest mit einem Hotel und ein paar Ferienhäusern. Für 15 Rand erstehen wir ein Permit für die Straße entlang der Bahnlinie nach Lambertsbay. Es ist zwar nur eine Schotterstraße, aber trotzdem geht es wesentlich schneller als über die Asphaltstraße über Leipoldsville. In Lambertsbay fragen wir in der Touristeninformation nach einem B&B mit Meerblick. Sie schicken uns zum Sybille Inn. Dort bekommen wir ein großes Zimmer, eingerichtet mit viel Nippes, den der Besitzer auf seinen diversen Urlaubsreisen in der ganzen Welt eingesammelt hat. Den Meerblick hat man nur von der höhergelegenen Gemeinschaftsterrasse.
Der Besitzer hat uns als Begrüßungstrunk eine kleine Flasche Rotwein hingestellt. Leider ist die eisgekühlt und wir müssen sie erstmal in der Sonne aufwärmen lassen. Wir laufen los zum Bird Island National Park. Er liegt auf einer kleinen Insel, die über einen Damm zu Fuß zu erreichen ist. Zunächst sehen wir viele brütende Kormorane und kommen dann zu den Tölpeln, für die extra ein Bird Hide gebaut wurde. Es sind etwa 4000 Tiere, die hier regelmäßig brüten. Nicht alle stellen sich so richtig tollpatschig an, manche können auch aus dem Stand losfliegen. Interessant ist das Verhalten der Vögel. Da in einer so großen, dicht gedrängten Gruppe viel Stress entsteht, haben die Tölpel Signale entwickelt, um ihre Nachbarn über ihre Absichten zu informieren. Vor dem Losfliegen wird zum Beispiel mehrmals der Hals gereckt und losgebrüllt, vor der Landung wird der Landeplatz ein paarmal überflogen um die auf dem Boden sitzenden Tölpel vorzubereiten. Hinter den Tölpeln liegen auf den Felsen mehrere hundert Robben direkt am Meer.
Wir unternehmen mehrere Versuche, den zweiten Bird Hide zu erreichen, das gelingt leider nicht, da wir immer wieder von einer Möwe angegriffen werden, deren Junges hier rumspaziert. Da wir beide nicht wissen, was gegen agressive Möwen zu tun ist, verzichten wir und gehen statt dessen zu den Pinguinen. Die Fütterung ist leider gerade vorbei. Von den Terminen hat uns in der Touristeninformation niemand was gesagt. Die wirkten sowieso nicht gerade kompetent. Wir laufen noch ein bisschen durch den Ort, nicht besonders aufregend.