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Ein Bild
Buschfeuer auf dem Weg von Kasane nach Nata (Tilo)

Dienstag, 16. Oktober

Nach dem Frühstück machen wir noch einen Abstecher zu Little Tom's Hide, ausser der bekannten Büffelherde sehen wir aber keine Tiere. Dafür begegnen uns die ersten Touristen seit vorgestern. Als wir aus dem Park raus sind, sehen wir auf der linken Seite, dort wo die Jagdgebiete sind, viele Sable, Roan, Waterbuck, Giraffen, Impalas, Oryx und Strausse. Das macht die Fahrt auf der holprigen Piste etwas angenehmer und erinnert mich an den Mabuasehube National Park in Botswana. Auch der war menschenleer, auch dort wenig Tiere, so wie um Robin's Camp, und auch dort ausserhalb des Parks dann viele Tiere.
In Victoria Falls laufen wir dann durch die Galerien, finden aber nichts, was wir unbedingt haben wollen. Wir kaufen nur eine kleine Skulptur, eine große, nach deren Preis ich mich erkundige, kostet 280000 Z$, da ich nicht mehr besonders viele US$ habe, müsste ich die auch noch zum ungünstigen offiziellen Kurs von 1:55 tauschen. Das ist mir zu teuer. In einer Galerie tauschen wir nochmal 10 US$ in Z$ um bei Jays Spar noch etwas Wein zu kaufen. Wir kommen gerade rechtzeitig an, kaum ist Julia im Laden, wird er auch schon dicht gemacht. Diesmal aber nicht wegen Überfüllung, sondern wegen fehlender Waren. Mittlerweile geht es hier anscheinend immer schneller den Bach runter.
Während ich auf dem Parkplatz warte, kommt natürlich King George angelaufen. Diesmal macht er etwas, was er bisher noch nie getan hat, er bettelt mich an. Er und seine beiden Kumpel, die auch noch ums Auto rumlungern, sagen, dass fast keine Touristen mehr nach Victoria Falls kommen und man hier nichts mehr machen kann, um sich über Wasser zu halten. Sicher nur zum Teil Auswirkungen des 11. September, die Politik von Mugabe trägt ihren Teil zu der Misere bei. Ich lasse mich schließlich doch erweichen und gebe George zehn Pula.
Dann kommt Julia auch schon zurück. Sie hat nur Wein gekauft, Fleisch gab es keins mehr, auch sonst sahen die Regale ziemlich geplündert aus. Auf der Weiterfahrt nach Kazungula diskutieren wir, wie es hier wohl weitergehen soll. Wir sind beide pessimistisch. Solange Mugabe an der Macht bleibt, wird wohl alles schlimmer.
Am Desease Control Point in Kazungula erlebe ich die bisher schärfste Kontrolle, die Frau macht sich sogar die Mühe, meine Kühltruhe zu inspizieren. In der Metzgerei bekommen wir dann Rinderfilet, das Kilogramm für knapp zehn Mark. In Kasane müssen wir beide Supermärkte anfahren, da es in dem bei der Chobe Safari Lodge kein Wasser mehr gibt, die Insassen des Touri-LKW, die alles weggekauft haben, sehen wir noch.
An der Shell Tankstelle erzähle ich noch ein bisschen mit einem Rafting Operator aus Livingstone. Er spürt noch keine dramatischen Einbußen durch den 11. September. Er ist mit seinem ausrangierten Touri-LKW hier um zu tanken. Mit Zusatztank bekommt er 1300 Liter Diesel rein, 2000 bis 3000 Liter braucht er pro Monat für seinen Laden, da lohnen sich bei den Spritpreisen in Sambia solche Abstecher.
Als wir Richtung Nata weiterfahren sehen wir schon bald hunderte Elefanten im Schatten der Bäume des Kasane Forest Reserve. Kurz vor Pandamatenga lodert dann ein großes Buschfeuer über die Straße. Wir fahren immer wieder ein paar Meter zurück, bis die Flammen etwas niedriger sind und wir uns entschließen können, durchzufahren. Etwa fünf Kilometer brennt es links und rechts der Straße, der Adrenalinspiegel steigt deutlich, aber dann ist es geschafft.
In der Nähe von Nata brennen auch einige Buschfeuer, aber weit entfernt von der Straße. Im Nata Bird Sanctuary kommen wir rechtzeitig an, um noch zur Pfanne rauszufahren. Das Wasser steht zwar nicht mehr so hoch wie im Juni, die Sowa Pan ist aber immer noch gut gefüllt. Auch im Nata River sind noch einige Wasserlöcher. Es sind immer noch viele Pelikane da, zusätzlich aber auch noch Flamingos, so weit das Auge reicht. Das müssen hunderttausende, wenn nicht gar Millionen sein. Außerdem grasen hier mittlerweile viele Kühe, das kann eigentlich nicht so gewollt sein. Nach unserem abendlichen Grillen sind wir noch lange Zeit aufgeregt, da nicht deutlich zu erkennen ist, in welche Richtung die Buschfeuer, die wir im Norden sehen, weiterziehen.