11.10.
09.10.
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Ein Bild
Roanantilopen nahe dem Chobe Ufer (Tilo)

Mittwoch, 10. Oktober

Heute morgen fahren wir nach Kasane zum Einkaufen. Unser Vorrat an frischen Lebensmitteln ist aufgebraucht. Auf dem Weg dahin sehen wir kurz vor Serondela ein paar Löwen, die unter einem Baum dösen. Am Kasane Gate kann ich dann endlich unseren Eintritt bezahlen. In Kasane kaufen wir zwei Bream, Lebensmittel und Schrauben, an der Halterung des Dachzelts hat sich eine gelöst. Es gibt zwar M6, M10 und M12 in Mengen, aber M8, die ich brauche, gibt es natürlich nicht. Da muss eben eine M6 genügen. An der Shell Tankstelle fülle ich meine Tanks, 126 Liter Diesel für 1133 Kilometer seit Maun ist ein guter Schnitt.
Julia hat inzwischen mit Ursel telefoniert. Seit zwei Tagen fallen nun in Afghanistan die Bomben. Außerdem ist Swissair Pleite. Da meine Eltern mit denen fliegen wollten, bin ich etwas beunruhigt. Ich rufe in Neuwied an, laut meinen Eltern werden die Flüge von einer anderen Gesellschaft übernommen und es gibt kein Problem. Da es inzwischen schon 1100 ist, beschließen wir, über die Hauptstraße zum Ihaha Camp zu fahren, da die Tiere jetzt sowieso im Schatten stehen und Schutz vor der Mittagshitze suchen. Das ist aber ein Irrtum, gleich hinter der Chobe Game Lodge sehen wir eine Herde von etwa 15 Rappenantilopen und wenig später noch ungefähr 15 Roan Antilopen, die diesnal nicht gleich die Flucht ergreifen, als sie uns sehen.
Wir beschließen, doch am Fluss entlang zu fahren. Das erweist sich als die richtige Entscheidung, ich habe noch nie so viele Tiere auf so wenigen Kilometern gesehen. Dicht gedrängt stehen mehr oder weniger große Herden von Impalas, Flusspferden, Wasserböcken, Kudus, Büffeln und Elefanten am Ufer des Chobe. Zwischendurch sehen wir noch ein paar Giraffen und die Löwen bei Serondela liegen natürlich auch noch da. Kurz vor Ihaha sehen wir einen jungen Elefanten, der offenbar das linke Hinterbein gebrochen hat. So wie er hinkt, wird er nicht mehr all zu weit kommen. Da es schon recht spät ist und wir heute schon viele Tiere gesehen haben, verzichten wir auf unseren Gamedrive am Nachmittag.
Das ist wieder die richtige Entscheidung gewesen, wie sich gegen 1700 herausstellt. Ich habe gerade begonnen, die Breams zu schuppen und auszunehmen, da kommt eine Herde Elefanten übers Camp, die längere Zeit etwa 15 Meter von uns entfernt grasen und Wurzeln ausgraben. Sie haben auch ein Elefantenbaby dabei, sicher noch nicht ein Jahr alt. Er gräbt aber schon wie ein Alter mit seinen Füßen nach Wurzeln und rüsselt sie sich dann in den Mund. Den Bream nehme ich noch im Hellen aus, die Elefanten lenken mich aber so sehr ab, dass ich das Feuer nicht rechtzeitig anfache und so wird die Glut erst in der Dämmerung grillfertig. Der Fisch schmeckt sehr gut, der Salat auch. Schön, mal wieder was Frisches zu haben, nach vier Tagen Reis und Nudeln.