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Ein Bild
Zwischendurch kontolliert die Hyäne immer wieder, ob die Luft rein ist (Tilo)

Sonntag, 7. Oktober

Morgens wollen wir nochmal bei dem toten Elefanten vorbeischauen. Wir brechen vor Sonnenaufgang auf, leider fahre ich das Auto beim Zurücksetzen in der Dämmerung gegen einen Baum, das Dachzelt wird etwas eingedrückt und die Halterung an der linken Seite herausgerissen. Der Elefant ist inzwischen ziemlich ausgeweidet. Als wir ankommen flüchtet eben eine Gruppe von vier Tüpfelhyänen.
Als sie weg sind, traut sich ein Leopard aus seiner Deckung. Sensationell, das ist der dritte innerhalb von 18 Stunden. Er knabbert etwas an dem Elefanten rum, ist aber ständig auf der Hut vor den Hyänen, die sich wieder näher heran wagen. Als eine in zirka zehn Metern Entfernung hüstelt, wird es ihm zu gefährlich und er läuft zurück in den Busch. Die Hyänen scheinen ziemlich satt zu sein, nur eine zerrt noch an dem Elefanten rum. Als die Sonne aufgeht, stürzen sich die Geier von den Bäumen.
Die Hyäne ist fast nicht mehr zu sehen. Durch das ständige Flügelschlagen und Rumhüpfen der Geier staubt es sehr stark. Nach wenigen Minuten drängen sich Dutzende um den Kadaver. Dann werden auch schon die ersten Touristen aus den umliegenden Lodges herangekarrt und wir machen uns auf den Weg Richtung Savuti. Vorher bringe ich im Camp aber noch die Halterung des Dachzelts in Ordnung. Dann rege ich mich noch über die Beschäftigten des Parks auf. Ich sehe zwei Angestellte, die gerade dabei sind, den Müll aus einem der gegen Affen gesicherten Mülleimer zu entleeren. Mit den weggeworfenen Lebensmittelresten, die sie darin finden, füttern sie die Vervet Monkeys. Dann ist es kein Wunder, dass sie so zutraulich und aufsässig werden.
Die Pad führt zunächst am Khwai entlang, landschaftlich sehr schön. Dann verlassen wir den Fluss und fahren durch den Busch zum Mababe Gate. Hier ist es wieder trocken und es sind nur wenige Tiere zu sehen. Den Eintritt bezahle ich direkt am Gate, im Juni mit Gero wollten sie hier noch kein Geld haben. Damit sind die nächsten 1400 Pula weg. Auf dem Weg nach Savuti nehmen wir die Marsh Route, auch hier ist alles trocken und kaum Tiere zu sehen. Im Camp sagt man uns, dass nur im Savuti-Wasserloch, das gepumpt wird, im Rhino-Vlei und in der Marabu-Pan noch Wasser zu finden sei.
Unseren geplanten weiteren Weg über Nogatsaa nach Ihaha können sie uns nicht empfehlen, da dort wenig Tiere zu sehen seien und man leicht verloren gehen kann. Außerdem gab es um Nogatsaa in den vergangenen Tagen einige Buschbrände. Der Campingplatz ist recht großzügig angelegt, aber der staubigste, den ich je erlebt habe. Schon nach wenigen Schritten sind die Füße schwarz, man sinkt in dem feinen Sandstaub midestens fünf Zentimeter tief ein.
In zirka hundert Metern Entfernung sieht man die Elefanten auf ihrem Weg zum Wasserloch vorbeiziehen. Es ist sehr heiss, aber wir liegen unter einem großen, schattigen Baum. Dort lässt es sich aushalten. Nachmittags fahren wir erst zum Wasserloch, wo viele Elefanten stehen und sich um die besten Plätze streiten. Anschließend fahren wir zum Bushman Painting Hill. Es ist ein wenig zu kraxeln, aber die Zeichnungen sind leicht zu finden und gut erhalten. Unser Versuch, das Rhino-Vlei zu finden, scheitert kläglich, dafür entdecken wir bei unserer Suche zwei männliche Löwen, die unter einem Dornbusch direkt am Weg dösen. Abends und die ganze Nacht hören wir das Gebrüll der Elefanten, die sich um die besten Plätze am Wasserloch streiten.