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Ein Bild
Tilo beim Paddeln auf dem Trouw River im Wilderness National Park (Horst)

Dienstag, 20. November

Als ich gegen 500 die Gardinen zur Seite schiebe und aus dem Fenster schaue, sieht der Himmel noch ziemlich durchwachsen aus und ich lege mich wieder hin. Gegen 700 werde ich wieder wach und jetzt ist der Himmel strahlend blau. Ich frühstücke schnell, Horst und Marga sind schon auf und haben alles vorbereitet. Dann mache ich mich auf zum Giant Kingfisher Trail. Alles ist noch klatschnass vom Regen, ständig läuft mir Wasser von niedrig hängenden Ästen in den Nacken und hohes Gras oder Farn nässen mir Beine und Schuhe. Ich erkenne den Weg wieder, wir sind ihn 1996 schon gelaufen. Am Wasserfall mache ich eine halbe Stunde Pause, leider im Schatten. Die Felsen sind zu glitschig, um sicher auf die andere Seite in die Sonne zu kommen. Auf dem halben Rückweg treffe ich meine Eltern. Sie haben gerade das steilste Stück hinter sich, aber wenig Lust, sich auf den trotzdem beschwerlichen Abschnitt des Trails zu begeben. Kurz vor dem Camp habe ich an der Brücke Glück, eben fährt die Dampfeisenbahn von George nach Knysna vorbei. Ich kann gut in den großen, glutgefüllten Ofen der Dampflok sehen, die hier nur sehr langsam fahren darf. Die Eisenbahn teilt sich die Brücke mit den Autos, die Lok muss immer anhalten und hupen und darf erst dann über die Brücke fahren.
Zurück im Camp wechsle ich schnell die Kleidung, alles ist klatschnass von Bäumen, Büschen, Farn und Schweiss. Anschliessend nehme ich mir ein Kanu und paddle den Touw River hoch. Auf dem Fluss ist die Sicht viel besser als auf dem Trail, links und rechts ragen die Berge auf, mit dichtem Wald bewachsen, viele Vögel sind zu hören, aber wie bei meiner Wanderung meist nicht zu sehen. Nach einer knappen halben Stunde bin ich schon an den Stromschnellen angelangt, also paddle ich wieder zurück. An der Brücke zweigt ein Seitenarm des Touw River ab, er mäandriert durch die Ebene, links und rechts ist meist nur hohes Schilf zu sehen. Als es zu eng wird und die Strömung deutlich zunimmt, kehre ich wieder um. Ich sehe viele Enten und Kormorane. Kurz vor dem Camp dann das Highlight, auf dem Brückengeländer sitzt ein Giant Kingfischer. Bevor ich überhaupt daran denken kann, den Fotoapparat auszupacken, fliegt er aber davon. Ich paddle noch zur Lagune in Wilderness, da jetzt wieder mehr Wolken aufziehen, mache ich mich aber bald auf in Richtung Camp. Das Paddeln gegen den jetzt recht starken Wind ist in einem Zweier Kanu etwas mühsam, da es vorne so weit aus dem Wasser ragt, ist die Richtung schwer zu halten. Nach drei Stunden paddeln gebe ich das Kanu zurück und bald beginnt es auch wieder zu regnen. Die wenigen Schritte, die wir am Abend zum Auto laufen, um nach Wilderness zum Essen zu fahren, durchnässen uns ganz ordentlich. Dafür ist das Essen sehr gut.