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Ein Bild
Kurz vor der Marsannäherung am 23.10.01 (Tilo)

Dienstag, 23. Oktober

Als wir morgens aufstehen, suchen wir natürlich erstmal nach Löwenspuren. Einer ist direkt über unseren Platz gelaufen, ein paar Meter am Zelt vorbei. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zu unserem nächsten Platz, KH23 an der Moreswe Pan. Auf dem Weg fahren wir über die Mahurushele Pan an KH15 vorbei. Hier liegen zwei Männer, sie haben gestern offenbar etwas tief ins Glas geschaut, sie machen noch einen ziemlich lädierten Eindruck. Sie hatten in der letzten Nacht auch eine Tierbegegnung. Einem haben die Hyänen letzte Nacht die Sandalen geklaut, die er vor das Zelt gestellt hatte.
An er Molose Pan sehen wir nur ein paar Oryx und Impala. Die Plätze hier haben keinen Blick auf die Pfanne. Hier treffen wir schon wieder ein paar Touristen. An der Moreswe Pan angekommen, sind wir begeistert. Sowohl unser Platz, als auch der zweite, KH24, etwa 500 Meter entfernt, haben einen guten Blick auf die Pfanne. In der Moreswe Pan sind auch Tiere, neben Oryx, Impala und Gnu eine große Herde Eland, die aber sehr scheu sind und immer wieder davon gallopieren. Es ist wieder sehr heiss und wir spannen Julias Hängematte auf, um ein bisschen Schatten zu bekommen. Abends gönnen wir uns eine Dusche aus dem Wassersack, den ich mit einer Schnur über einen Ast hänge. Wir kommen jeder mit drei Liter Wasser aus, bei mir ist das schwarz vor Dreck, bevor es die Erde erreicht.
Für heute Abend um 2109 hat mir Udo per Email eine Annäherung des Mars an den Mond angekündigt. Sie sollen nur sieben Bogenminuten auseinander stehen. Ab 2000 habe ich das Geschehen im Blick und will gar nicht glauben, das der Mond noch näher an Mars herankommen kann. Ich benötige einige Zeit, bis ich mir die Himmelsmechanik wieder vergegenwärtigt habe. Der Mond kommt dem Mars also tatsächlich näher, aber schon bald ist zu sehen, dass er es bis 2100 nicht schaffen wird. Da fällt mir ein, dass Udo die Zeit sicher in GMT gemailt hat, also muss ich noch zwei Stunden warten. Ich baue trotzdem Stativ und Kamera auf und bin guter Dinge. Gegen 2200 ziehen dann aber Wolken auf, die den Mond von Zeit zu Zeit bedecken, anfangs noch mit Wolkenlücken, aber um 2230 zieht eine dichte Wolkenwand auf und der Mond ist nicht mehr zu sehen. Ich bin ziemlich gefrustet, wo soll man denn noch einen guten Blick auf den Himmel haben, wenn nicht in der trockenen Kalahari? Ich ziehe mir noch ein paar Bertrams rein, Julia wird später kolportieren, es sei eine halbe Flasche gewesen, und lege mich gegen 2315, der Himmel ist jetzt völlig zu, ins Dachzelt.