01.09.
30.08.
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Ein Bild
Ein starker Wind bläst Sand über die Küstenstraße zwischen Swakopmund und Walvis Bay (Tilo)

Freitag, 31. August

Zum Frühstück fahren wir zu Marie’s Guesthouse. Sie hatten uns gestern angeboten, hier vorbeizukommen, da es in der Town Lodge nichts gibt. Marie’s haben leckeres Brot , leider keine Eier, dafür aber schön bunte Cereals. Ich buche für Montag abend ein Zimmer, hier kann man sicher ruhig schlafen. In der Town Lodge war es zwar auch ruhig, aber die Flutlichtbeleuchtung rundum hat die ganze Nacht durch die Vorhänge geschienen.
Nach dem Frühstück suchen wir zunächst eine Münzwäscherei, ich muss einige Wäsche reinigen. Die Wäscherei am Ausspannplatz gibt es nicht mehr, aber in Klein Windhuk am Mini Market werden wir fündig. Frank möchte sich gerne noch die Windhuk Brauerei anschauen und düst mit dem Defender los, während ich meine erste Begegnung mit Münzwaschautomaten habe. Nachdem ich Trockner und Waschmaschine identifiziert habe, gelingt es mir mit Hilfe der Lady vom Waschsalon, die Maschine ans laufen zu bringen. Nach 45 Minuten ist die Wäsche auch schon fertig. Im Trockner brauche ich zwei Läufe, nach dem ersten ist die Wäsche noch recht nass.
Genau in dem Moment, als mein zweiter Trockengang durch ist, kommt Frank zurück. Er ist etwas hektisch. Er war auf der Rückfahrt noch am Wasserturm und dort ausgestiegen, um ein Foto von Windhuk von oben zu machen. Während dessen hat jemand die Scheibe an der Beifahrertür des Defender eingeschlagen und seinen Rucksack gestohlen. Sehr ärgerlich ist, dass es sich für den Dieb nicht gelohnt hat, für Frank aber ein herber Verlust ist. Im Rucksack waren die Souvenirs für die Lieben zu Hause, sein Kalender mit seinen Reiseaufzeichnungen und alle Filme, die er seit Denise Abreise fotografiert hat.
Im ersten Moment bin ich etwas sauer, hätte er den Rucksack auf die Rückbank gelegt, wo ihn durch die abgedunkelten Scheiben keiner sehen kann, wäre auch niemand in Versuchung gebracht worden, die Scheibe einzuschlagen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch nicht immer so vorsichtig, und mein Verlust, ein Urlaubstag, bis die neue Scheibe drin ist, ist sicher gegen seinen Verlust zu vernachlässigen.
Wir fahren zu Club Motors, die haben aber leider nur eine Scheibe für die linke Seite vorrätig und wegen des Streiks in Südafrika können sie auch nicht sagen, bis wann sie vom Zentrallager eine bekommen werden. Sie schicken mich zu Eastend Motors in der Shelltankstelle neben meinem Waschsalon. Das ist auf dem Weg zum Flughafen, also schauen wir dort noch vorbei. Die haben grundsätzlich kein Autoglas auf Lager, geben mir aber die Telefonnummer von Fleiss Delta in Walvis Bay. Ich rufe an, sie sagen, dass sie erst im Lager nachschauen müssen, ich soll mich in einer halben Stunde nochmal melden.
Mittlerweile ist es Zeit, zum Flughafen zu fahren, damit Frank seinen Flug noch bekommt. Schade, dass der Urlaub so für ihn endet. Ich habe mich mittlerweile beruhigt, es ist eben eine weitere Panne am Wagen. Ich habe Glück, Auto Fleiss hat eine Scheibe vorrätig. Ohne die Scheibe hätte ich mich nicht mehr mit dem Auto in die größeren Orte trauen können. Ich fahre los nach Walvis Bay, über Teer via Okahandja, Karibib und Swakopmund. Je näher ich der Küste komme, umso heftiger wird der Wind, manchmal kann ich kaum schneller als 100 km/h fahren. Auf der Strecke zwischen Swakopmund und Walvis Bay wird die Straße von Sand überweht, der von rechts vom Strand angeblasen wird und in das eben erst gereinigte Auto weht. Es ist auch recht kühl, ich fahre mit voll aufgedrehter Heizung.
Obwohl ich schneller gefahren bin, als vernünftig ist, ist es schon 1630, als ich Auto Fleiss in Walvis Bay erreiche. Da der Einbau der Scheibe sehr aufwändig ist und sie schon in einer Stunde Feierabend machen, wird das heute nichts mehr. Schade, ich hatte gehofft, heute noch zum Homeb Camp im Namib Desert Park kommen zu können. Zum Glück arbeiten sie auch am Samstag und wollen morgens um 900 direkt mit meiner Scheibe anfangen.
Ich fahre zurück nach Swakopmund und buche mich recht teuer im Swakopmund Restcamp ein. Eine Übernachtung, wo das Auto über Nacht auf der Straße steht, kommt nicht in Frage. Ich räume den Defender ziemlich komplett aus, nur das, was unter der Abdeckung hinten liegt, lasse ich drin. Dann beginne ich, die immer noch im Wagen verteilten Glassplitter zu beseitigen. Frank hat zwar schon einiges gesäubert, aber besonders unter den Sitzen ist noch viel Glas, an das nur schlecht dranzukommen ist. Nach einer Stunde und einigen Schnitten an den Fingern, höre ich auf. Mittlerweile wird es auch schon dunkel. Sehr schade, denn heute wäre der optimale Wind gewesen, um endlich mal den Dachen steigen zu lassen.