26.08.
24.08.
Afrika2001
Home

Afrika 2001


Ein Bild
Himbadorf nördlich von Okongwati (Tilo)

Samstag, 25. August

Morgens ist es wieder recht kühl. Nachdem wir unser letztes Müsli verfrühstückt haben, bekommen wir Besuch von fünf Himbas. Sie schauen uns interessiert beim Spülen, Zeltabbauen und Packen zu. Leider kommt kein Gespräch zustande, da wir keine ihrer Sprachen sprechen und umgekehrt. Richtung Etengwa und Okongwati wird die Piste immer angenehmer zu fahren. Vor Okongwati versuchen wir die nördliche Umfahrung der Otjiandjasemo Hot Springs. Dort steckt schon ein LKW im Schlamm fest, daher suchen wir die südliche Umfahrung, die wir aber nicht finden können. Dafür finden wir die Quelle. Sie sprudelt in einen kleinen Pool, der ideal zum Baden geeignet ist. Das tut auch gerade ein junger Himba, wir lassen es bleiben, da das Wasser nicht sehr sauber aussieht. Wir fahren also doch zur Nordumgehung. Nachdem man uns gezeigt hat, wo man am besten durchs Wasser kommt, ist es kein Problem, der Untergrund ist recht fest.
Die C43 Richtung Norden stellt sich dann als nicht viel besser heraus, als die gerade verlassene Piste. Das erste Himbadorf auf dem Weg zu den Epupa Falls, dass zur Besichtigung einlädt, schauen wir uns an. Pro Nase werden 5,50 N$ verlangt, das ist ein fairer Preis. Wir sehen, wie die Frauen Mehl zubereiten, die Vorratshütten, in denen verschiedene Kürbissorten eingelagert sind, und die Wohnhütten. Leider spricht niemand Englisch, sodass wir uns nicht unterhalten können. Wir können noch zwei unserer 5 Liter Mineralwasserkanister verschenken, zum Wasserholen müssen die Dorfbewohner weit laufen und freuen sich daher über praktische Behältnisse, auch wenn damit das Plastik bei ihnen Einzug hält ist es eine angenehme Art der Entsorgung für mich.
Hier es es jetzt endgültig vorbei mit der Einsamkeit. Auf dem weiteren Weg zu den Epupa Falls kommen uns viele Autos entgegen und wir sehen noch viele Himbadörfer, die zur Besichtigung einladen. In der Nähe der Dörfer stehen oft bettelnde Himbakinder, die Süßigkeiten haben wollen. Die C43 fährt sich nicht besonders gut, wir benötigen über zwei Stunden für die 80 Kilometer bis zu den Wasserfällen. Der Campingplatz ist sehr schön gelegen, direkt am Kunene in einem kleinen Palmenwäldchen. Es ist sehr voll. Wir finden keine Rezeption, bekommen aber den Tipp, uns schnell einen Platz zu suchen und uns breitzumachen, wer steht, der steht.
Als wir direkt am Fluss an einer Stromschnelle aufgebaut haben, geht Frank los zum Telefonieren. Während er weg ist, kommt der Namibier vom Platz nebenan und fragt mich, ob wir etwas von seinem Mittagessen haben möchten. Er hat viel zu viel Chicken Stew gekocht. Bei dem, was wir noch an Vorräten haben (das Müsli haben wir heute morgen aufgegessen, die letzten Tomaten vor drei Tagen und das letzte Fleisch hatten wir vor fünf Tagen auf dem Grill), kann ich nicht Nein sagen. Hoffentlich sieht er nicht, wie mir der Speichel aus dem Mundwinkel läuft. Der Namibier ist von Ruacana am Kunene entlang hierher gefahren. Mit seinem Pickup mit Anhänger hat er für die Strecke insgesamt vierzehn Stunden gebraucht. Ich bin immer noch unentschlossen, wie wir von hier weiterfahren sollen, am Kunene entlang den Defender über eine halsbrecherische Berg- und Talfahrt schicken, oder die C43 zurück und dann Richtung Osten, nervtötend mit viel Wellblech und wesentlich weiter.
Nach dem Essen laufen wir den Kunene aufwärts. Unser Campingplatz hat noch einen zweiten Teil, der auch brechend voll ist, und anschließend ist noch ein Camp umzäunt, das aber nicht geöffnet ist (und vielleicht noch nie geöffnet war). Kunene abwärts beginnen die Fälle direkt am Eingang des Camps. Das Wasser fällt hier in eine enge Schlucht, vorher gibt es am Ufer noch ein paar Pools, in denen die Kinder des Dorfs spielen. Wir laufen etwas auf und ab und schießen unsere Fotos, dann setzen wir uns an einen der Pools und halten die Füsse in Wasser. Frank versucht nochmal zu telefonieren. Es gibt hier tatsächlich ein Kartentelefon, leider ist es aber gestört.
Anschließend geht es endlich zum Duschen, das Erste Mal seit Warmquelle, höchste Zeit. Das Wasser ist kalt, aber da es hier sehr warm ist, erfrischt das richtig. Es ist sehr angenehm, mal wieder sauber zu sein. Der Namibier nebenan ist rührend um uns besorgt und bietet uns abends noch an, die Glut seines Braiis zu nutzen, aber da wir nichts mehr zum Grillen haben, können wir das Angebot nicht nutzen. Unsere Vorräte sind auf etwas Brot, wenig Käse, Spaghetti, Tunfisch, Corned Beef und Droewors zusammengeschrumpft. Außerdem haben wir noch ein paar Äpfel, Bier Trinkwasser und noch reichlich Diesel. Heute abend gibt es daher Corned Beef mit Schwarzbrot, unser letztes Körnerbrot ist uns trotz Lagerung in der Kühltruhe verschimmelt, und ein paar Dosen Windhuk Lager.