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Ein Bild
Victoriafälle Simbabwe (Tilo)

Dienstag, 17. Juli

Morgens kommen schon früh die Warzenschweine vorbei. Es handelt sich offenbar um die Hausherde, ich zähle immer zehn Tiere, will aber kaum glauben, dass ein Warzenschwein wirklich acht Junge bekommt. In freier Natur habe ich noch nie mehr als drei Junge in einer Familie gesehen. Dann fragt die Gärtnerin wieder nach, ob sie meinen Wagen waschen soll. Ich tue ihr den Gefallen und lasse sie das Auto innen und außen reinigen. Gegen 900 wird uns eine Nachricht von Julia gebracht. Wir sollen uns mal melden. Als ich anrufe, erreiche ich aber nur ihre Mailbox. Die Warzenschweine grasen friedlich vor unserer Terrasse. Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, nur wenn wir auf sie zulaufen, werden sie unruhig und rennen weg. Gegen 1100 ruft Julia an. Ich wundere mich ein bisschen, dass sie sich ständig Sorgen macht, wie es mir und den anderen geht, sie war doch selbst schon oft genug hier. In Zukunft werde ich mich aber öfter melden, wer weiss, wie ich in der umgekehrten Situation reagieren würde. Dann bekomme ich noch eine Nachricht von dem Laden, in dem ich wegen der Blechkiste nachgefragt habe. Sie soll zirka 5000.- Z$ kosten. Ich werde nachmittags mal vorbeifahren.
Gegen 1430 fahren wir zu den Fällen. Obwohl ich mittlerweile zum dritten Mal da bin, ist es gigantisch. Das Wetter ist fantastisch, klarer Himmel und angenehme Temperaturen. Der Zambesi führt im Vergleich zum Januar 2000 sehr viel Wasser. Am Devil's Cataract kann man noch gut fotografieren und auch die Horseshoe Falls kommen noch gut ins Bild. Als wir aber gegenüber den Main Falls sind, wird die hochschlagende Gischt so stark, dass manchmal der Wasserfall, obwohl nur wenige Meter entfernt, nicht zu sehen ist. Die Horseshoe Falls, bei denen wir letztes Jahr bis auf den Grund der Schlucht sehen konnten, haben sehr viel Wasser und am Ende an den Rainbow Falls ist es, als stünden wir im Regen. Wir haben während der ganzen Tour Regenbogen vor uns, manchmal sogar einen doppelten.
Ich denke oft an Diether. Seit dem Moment, als wir in der Lokuthula Lodge ankamen, ist er eigentlich täglich in meinen Gedanken präsent, aber hier an den Fällen werde ich zwischendurch ein bißchen schwermütig und denke, dass es schön wäre, wenn er noch dabei sein könnte. Ich kann Julia gut verstehen, dass sie nicht mit hierhin wollte, die Erinnerung ist doch immer noch sehr frisch. Nach dem Besuch der Fälle fahre ich Ursel und Martina zu Jay's Spar Markt, Timo und ich fahren zum Kistenhändler. Es ist erst 1700 Uhr, aber er hat bereits geschlossen. Dann muss ich es morgen nochmal probieren.
Abends nehmen wir Julias Einladung ins Boma Restaurant an. Das Essen ist wieder sehr gut, Timo und ich essen auch Mopane Würmchen, wobei Martina es sich nicht verkneifen kann, ein paar dämliche Kommentare abzugeben. Würde sie wenigstens in einen reinbeissen und danach ausspucken, aber so nervt es nur. Ich stopfe mich zum Abschluss noch mit Mousse au chocolat voll. Als wir das Boma verlassen, werden wir von einem Security Officer aufgehalten. Er möchte nicht, dass wir zu Fuss zu unserer Lodge laufen, wegen der wilden Tiere. Ich bin zunächst etwas amüsiert, aber er besteht tatsächlich darauf, dass wir auf einen Wagen warten, der uns fährt. Wir tun ihm den Gefallen und lassen uns die 200 Meter fahren.